Design für die Zukunft
Das Bauhaus steht bis heute für kühne, rationale und funktionale Entwürfe in Kunst, Architektur und Design. Die "coole" Ästhetik erscheint nach wie vor ungeheuer modern und gilt als schön. Für die Zeitgenossen, die in den 1920er Jahren erstmals mit der modernen Architektur konfrontiert waren, waren die neuen Häuser und die Bauhaus-Gegenstände, an deren Anblick man sich erst gewöhnen musste, hingegen oftmals ein Schock.
Aus der praktischen Ausbildung heraus entstehen Prototypen zahlreicher Möbel und Gebrauchsgegenstände, die mit der Gründung der "Bauhaus GmbH" 1925 auch in die industrielle Massenproduktion gehen können. Unter dem Leitgedanken "Volksbedarf statt Luxusbedarf" sollen vorbildliche Gegenstände für die künftige Gesellschaft produziert werden. In ihrer schlichten, einfachen Form sind die Produkte des Bauhauses eine gestalterische Revolution. Die Form ordnet sich komplett der Funktionalität unter oder anders: "form follows function". Viele der vom Bauhaus entwickelten Produkte sind sowohl in ihrer ursprünglichen Form als auch in ihrer Weiterentwicklung bis heute aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken, wie zum Beispiel der Freischwinger-Stuhl, die Wagenfeld-Lampe oder die Bauhaustapete.
Die radikalen Ideen und Umsetzungen der Bauhaus-Künstler stoßen jedoch nicht überall auf Gegenliebe. Von Anfang an scheiden sich die Geister an den für die Gesellschaft der 1920er Jahre völlig neuen Gegenständen und Bauwerken. Konservativen Kreisen sind die linken und internationalistischen Bauhaus-Mitglieder seit jeher ein Dorn im Auge. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wird das Bauhaus sofort aufgelöst. Viele der bekannten Künstler wandern nach Frankreich, Großbritannien, in die Schweiz oder die USA aus.
Bauhaus Movement
Weil das Bauhaus Mitte der zwanziger Jahre in Deutschland eine führende künstlerische Kraft der Avantgarde war, stand die Bewegung immer unter politischem Druck. 1925 musste das Bauhaus in Weimar schließen, und es übersiedelte in einen neuen Standort Dessau. In den zwanziger Jahren war das Flachdach ein Wahrzeichen für moderne Architektur, und aus diesem Grund könnte Gropius beschlossen haben, diese Art von Dach zu errichten. 1928 verließ Walter Gropius das Bauhaus als Direktor. Sein erster Nachfolger war der Schweizer Hannes Meyer, und dann war 1930 Ludwig Mies van der Rohe Nachfolger Meyers. Da die drohende Welle der Nationalsozialisten erheblich zunahm, musste das Bauhaus Dessau 1932 endgültig geschlossen werden, obwohl Mies daraufhin ohne Erfolg versuchte, das Bauhaus in Berlin zu etablieren. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Bauhausgebäude beschädigt und 1975-76 restauriert.
Das Bauhaus war für viele Künstler, Architekten und Gestalter eine Ideologie, eine Überzeugung, nicht nur eine bloße Kunst- oder Architekturlehre. Das Experimentieren mit neuen Materialien und Formen brachte eine neue Lebenswelt mit sich.
Architekten und Designer
Der Bauhausstil ist einer der bedeutendsten deutschen Stile des 20. Jahrhunderts. Ursprünglich war das Staatliche Bauhaus eine Kunstschule. 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet, war sie von Art und Konzept her etwas völlig Neues. Heute gilt das Bauhaus als Heimat der Avantgarde und der Klassischen Moderne. Bekannte Vertreter des Bauhauses sind zum Beispiel Paul Klee und Wassily Kandinsky.
Das beginnende 20. Jahrhundert war die Zeit des Historismus, in der handwerklich geschaffene Ornamente und Verzierungen, die sich an historischen Vorlagen orientierten, in großen Mengen industriell reproduziert wurden. Walter Gropius wollte mit dem Bauhaus die Kunst von der Industrialisierung emanzipieren und das Kunsthandwerk wiederbeleben. Ein Leitbild im Bauhaus war daher die Idee, Architektur als Gesamtkunstwerk mit den anderen Künsten zu verbinden. Konsequent verkündete Gropius im Bauhaus-Gründungsmanifest von 1919: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau. (…) Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück!“. Im Staatlichen Bauhaus sollte der Unterschied zwischen Künstler und Handwerker aufgehoben werden. Das Bauhaus betrachtete die Kunst als Steigerung des Handwerks und wollte gesellschaftliche Unterschiede aufheben und die Kunst mit der Industrie versöhnen. Der Lehrbetrieb folgte dem Vorbild der mittelalterlichen Bauhütten. Die P rofessoren trugen den Titel „Meister am Bauhaus“. Alle Künstler und Handwerker bekamen den gleichen Vorkurs in Formen, Farben und Materialien. Gelehrt wurden alle Formen der Kunst.
László Moholy-Nagy führte ab 1923 die Ideen der Neuen Typografie am Bauhaus ein. Die Typografie spielt von nun an eine entscheidende Rolle in der Eigenwerbung des Bauhauses und in der Entwicklung eines unverwechselbaren Erscheinungsbilds für die Schule. Am Bauhaus Dessau übernahm Moholy-Nagys Schüler Herbert Bayer die Leitung der nun entstehenden Werkstatt für Typografie und Reklame. Innerhalb kurzer Zeit konnte er sie zu einem professionell arbeitenden Atelier für Grafik-Design ausbauen, das zunehmend auswärtige Aufträge erhielt. Ab 1928 führte Joost Schmidt als sein Nachfolger einen systematischen Unterricht für Schriftentwurf und Werbegrafik ein, den er auch auf das Thema Ausstellungsdesign ausdehnte. So entstanden experimentelle Präsentationsformen aus Architektur, Plastik, Fotografie und Typografie, die das Bild des Bauhauses auf Wanderausstellungen und Messen entscheidend prägen sollten.
Social Learning
BAUHAUS MASTER FACEBOOK GROUPS
Der Bauhaus-Stil ist wohl jener Bau- und Design-Stil, der wie kein anderer die Moderne seit Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt hat - sowohl die klassische Moderne als auch die Avantgarde. Und die Resonanz hält bis in die Gegenwart an und inspiriert immer noch weltweit Architekten und Designer das Bauhaus-Credo „Weniger ist mehr“ mit immer neuem Leben zu erfüllen. Inzwischen hat sich rund um den Erdball eine ständig wachsende Social Media Community etabliert, die sogenannte Bauhaus Design Community, die sich der Weiterentwicklung des ausgeprägt sachlichen Bau- und Designstil verschrieben hat.
Das Bauhaus Movement Network umfasst derzeit folgende Plattformen: Facebook, Instagram, Twitter, Google+, Pinterest, Ello, Tumblr, YouTube sowie Wordpress. Wir wollen mit unserem Know-how innovative Akzente setzen und der Bauhaus-Kultur einen aussagekräftigen, visuellen Auftritt verschaffen. Unter dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ möchten wir für künftig Video-Inhalte zum Thema „Bauhaus Design & Architektur“ für die Bauhaus-Community liefern. Es ist der schillerndste Begriff der Design-Geschichte, deren Protagonisten sich gewiss nicht als ›klassisch‹ verstanden und deren Ideen bis heute nachwirken.